Die Winzer aus der Region Burgund kannten diese Plage bereits aus dem letzten Jahr. Dieses Jahr traf es auch die Trauben in der Region Bordeaux. Manchen Anwesen wurde ein Großteil ihrer Trauben nur wenige Tage vor den Ernten geraubt. Die französischen Weinberge waren bereits durch die vielen Unwetter im Frühling und Sommer sehr geschädigt worden. Deshalb wurde für das Jahr 2017 auch die schwächste Ernte seit 1945 vorhergesagt!
Eine sehr schwache Ernte im Jahr 2017 für die Region Roussillon
Die Klimaveränderungen ließen sich in den Weinbergen der Region Roussillon deutlich spüren! Die Ernten fanden 2017 zu einem historisch frühen Zeitpunkt statt. Genauser gesagt begannen sie, verglichen mit dem Vorjahr 2016, 15 Tage früher. Aufgrund der enormen Hitze, die auf den Frühling folgte, mussten einige Domänen, wie beispielsweise das Château de Jau sogar schon im Juli mit der Ernte beginnen. Der gesamte Zyklus der Reben wurde durch die besonders hohen Temperaturen im Juni durcheinandergebracht. Diese hohen Temperaturen beschleunigten den Wachstumszyklus erheblich und die Winzer waren gezwungen, sich anzupassen und den Arbeitsrhythmus zu beschleunigen. Trotz dieser ganzen Umstände, ist der Jahrgang 2017 dennoch sehr vielversprechend. Es ist nach wie vor schwierig, den Umfang der Ernten genau zu bestimmen, die Experten rechnen jedoch noch immer mit einem Rückgang im Vergleich zu dem Jahr 2016, welches bereits, verglichen mit den Ernten von 2015 (823.000 hl), historisch schwach war (610.000 hl).
Jahrgang 2017: Bordeaux’ Weinberg leidet…
Nach einem Frühling, in welchem die Reben es nicht leicht hatten, dem Frost, der Trockenheit und den starken Unwettern Stand zu halten, wurden manchen Weindomänen teilweise innerhalb von nur einem Tag mehrere hundert Kilo Trauben geraubt. Ein bedeutender finanzieller Verlust, sogar noch bedeutender für jene, die fast die Hälfte ihrer Ernte aufgrund des Klimas verloren haben. Von diesen finanziellen Auswirkungen einmal abgesehen, sind manche Winzer völlig entmutigt. Sie sind vollkommen machtlos diesen Traubenverlust feststellen zu müssen, nachdem sie monatelang zuvor, täglich dafür gekämpft hatten, den Verlust einigermaßen im Zaum zu halten.
Man erinnert sich an die Probleme, welche die Weinhersteller in der Region Champagne vor einigen Jahren hatten und welche dazu verpflichtet wurden, sich zukünftig an die Gendarmerie zu wenden, um für eine Überwachung der Anwesen Tag und Nacht zu sorgen. Die Weinhersteller in der Region Burgund hatten vergangenes Jahr beschlossen, dem Problem gemeinsam die Stirn zu bieten. Sie organisierten an den Tagen nach der Ernte nächtliche Kontrollgänge. Dieses Jahr ist es die Gendarmerie von Beaune, die mit den Kontrollgängen betraut ist…
Technologie als Lösung gegen den Traubendiebstahl?
Nun Winzer und Besitzer sollten sich also definitiv auf die starken Unwetter in den nächsten Jahren vorbereiten… Entweder sie bieten alldem gemeinsam die Stirn oder sie wenden sich an die Friedenswächter, um ihre Früchte zu beschützen…
Müssen die Anwesen bereits über technische Lösungen nachdenken, wenn es darum geht, die Dinge, die sich auf ihren Grundstücken ereignen, zu kontrollieren und nachzuverfolgen?
Wäre die Technologie also der nächste Schritt in unseren Weinbergen? Zu einer Zeit, in der man versucht, zu den traditionellen Methoden zurückzukehren, die bereits unsere Vorfahren damals nutzten, erscheint es dennoch so, als ob die Technologie die Weinberge einholt.