Es ist der Begriff „Terroir/Boden“, der das Konzept der Herkunftsbezeichnungen (Appellations d’Origine) begründet. Diese Namen werden von dem INAO (Nationalen Institut für Ursprung und Qualität) verwaltet und kontrolliert. In Frankreich zählt man mehr als 290 kontrollierte Herkunftsbezeichnungen (Appellations d’Origine controlées, AOC) unter den nahezu 500 geschützten französischen Appellationen und Herkunftsbezeichnungen französischer Weine (AOVDQS, VDP, VDT, IGP und AOC). Zahlreiche regionale Weinhersteller und Winzer investieren einiges, um diese Anerkennung für ihre Arbeit und die Qualität ihrer Weine zu erhalten.
Weshalb eine AOC oder eine geschützte Ursprungsbezeichnung (Appellation d’Origine Protégée, AOP)?
Nun ein wenig zu der Herkunft des Konzeptes der Herkunftsbezeichnungen: Die Initiative entstand aus dem Kampf gegen die zunehmenden Betrugsfälle seit Anfang des 20. Jahrhunderts. Die erste Idee diesbezüglich wurde im Gesetz von 1905 festgelegt. 1935 wurde ein Dekret für die Ausarbeitung eines Systems zum Schutz und der Kontrolle des Weinmarktes erlassen. Es wurde von einem Komitee geleitet, welches später das Nationalinstitut für Herkunft und Qualität (I.N.A.O.) wurde.
Dieser Ansatz zum Schutz nationalen Bodens umfasste Anfang der 1990er Jahre alle Agrar- und Lebensmittelprodukte. Einige Jahre später forderte die französische Regierung, als Idee zur Förderung landwirtschaftlicher Produkte, die Ausarbeitung einer europäischen Regulierung. Dies ist die AOP, welche das europäische Äquivalent zur AOC darstellt. 1992 galt das Konzept der AOP nur für landwirtschaftliche und handgemachte Produkte und für Lebensmittel. Im Jahr 2009 jedoch dehnte die französische Politik das Konzept auch auf den Weinbausektor aus. Seitdem garantiert dieses Konzept ein anerkanntes Knowhow und umfasst die Einhaltung bestimmter Auflagen entsprechend dem festgelegten geografischen Gebiet.
Für den Weinsektor sieht die AOC Rahmenbedingungen für jeden einzelnen Arbeitsschritt vor, für die Produktion, die Weiterverarbeitung und die Weinbereitung. Deshalb sind Weine und Lebenswasser heutzutage die einzigen Produkte, die beide Bezeichnungen erhalten können, AOC und AOP. Die g.g.A., die geschützte geografische Angabe, wurde zur gleichen Zeit und im gleichen Sinne wie die g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung) festgelegt und eingeführt. Um für diese Bezeichnung in Frage zu kommen, ist es lediglich notwendig, mindestens eine der Produktionsstufen (Herstellung, Verarbeitung oder Ausarbeitung) des Erzeugnisses innerhalb des abgegrenzten geografischen Gebiets durchzuführen.
Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, unterliegen die Ursprungsbezeichnungen nicht den gleichen Beschränkungen. Dies gilt nicht nur hinsichtlich der einzuhaltenden Verpflichtungen, sondern jede ist direkt mit dem Knowhow des Ursprungsortes und den geografischen Gebieten verbunden.
Aber worum handelt es sich bei der Bezeichnung „geschützte geographische Angabe“?
Die geschützte geografische Angabe kennzeichnet landwirtschaftliche Erzeugnisse, ob roh oder verarbeitet. Der Ruf und die Qualität sowie andere Merkmale stehen im direkten Zusammenhang mit ihrer geografischen Herkunft.
- Es existieren ungefähr 92 Weinbaugebiete mit der Bezeichnung g.g.A.
Welche Garantie bietet die Bezeichnung „kontrollierte Herkunft (AOC)“?
Diese Herkunftsbezeichnung benennt alle Erzeugnisse, welche sämtlichen von der AOP geforderten Kriterien entsprechen. Sie schützt deren Bezeichnung auf französischem Gebiet und kann auch jene Produkte betreffen, die nicht unter die europäische Verordnung fallen. Die Bezeichnung AOC teilt eine echte Vorstellung von Terroir und Respekt für die Traditionen und das Knowhow einer wohldefinierten und daher einzigartigen Region. Daher garantiert die Bezeichnung AOC Weine aus Reben, die in einem Weinanbaugebiet gepflanzt werden. Außerdem wurden sie auf definierten Parzellen angebaut und gemäß den von der INAO festgelegten Vorschriften vinifiziert. Der Winzer wird diese Begriffe, spezifisch für sein Terroir entweder mit mehr oder weniger Finesse, dank seiner Traditionen und Techniken umsetzen.
Die „geschützte Ursprungsbezeichnung (Appellation d’Origine Protégée, AOP)“: Eine Methode der Kultur, Weinbereitung und des Geschmacks
Diese Bezeichnung steht für Produkte, die mit einem für die Region spezifischen Knowhow hergestellt wurden. Dieses ordnet ihre Merkmale in demselben geografischen Gebiet zu. Die Bezeichnung ermöglicht es daher auch, den Namen des Produktes in der gesamten europäischen Union zu beschützen.
Wie lauten die einzelnen Appellationen je nach Region und französischem Weinberg?
Wir stellen Ihnen drei der wichtigsten Weinbauregionen vor, welche über diverse Herkunftsbezeichnungen verfügen und sie werden auch verstehen weshalb!
- Der Weinberg von Burgund (83 AOC-AOP und 5 IGP)
Die Region Burgund ist bekannt für ihre zahlreichen historischen Denkmäler, ihre reichhaltige Kultur und ihre zahlreichen Naturstätten. Als kleine Anekdote: Der Herzog von Burgund – Philippe le Hardi – beschloss damals, die Anpflanzung von Gamay in Burgund einzustellen! Dieser wurde dann durch den berühmten Pinot Noir ersetzt, der zu einem wahren Erfolg wurde, dank der Untertanen des französischen Königreiches. Von einem Klima zum anderen schätzt man nun heutzutage die aromatische Vielfalt dieser emblematischen Rebsorte der Region. Dennoch wird der Pinot Noir nicht allein als die „großartige“ Rebsorte der Appellation bezeichnet, da er sich seinen Ruf mit dem Chardonnay teilt. Diese beiden Rebsorten sind in der Region Burgund erlaubt. Zahlreiche Weinbaudomänen ermöglichen die Entstehung großartiger Weine!
- Der Weinberg von Languedoc-Roussillon (28 AOC-AOP und 26 IGP)
Dieser Weinberg ist mit einer Oberfläche von insgesamt 245.000 Hektar Reben einer der Weitläufigsten in ganz Frankreich. Er wurde von den Griechen und Römern während der Ausdehnung des Weinberges der Provence geschaffen. Das ist eine Region mit vielen hochtalentierten Winzer. Dank der Rebsorten Grenache und Syrah werden prächtige, sehr aromatische und typische Weine gezaubert.
- Der Weinberg der Loire (52 AOC-AOP und 8 IGP)
Die Weinberge der Loire haben das Prestige, über viele der zahlreichen historischen Châteaux Frankreichs verfügen zu können. Die mehr als 1000 Kilometer langen Weinberge des Loire-Tals folgen dem Fluss von seiner Quelle, dem Zentralmassiv bis zu seiner Mündung, Nantes. Bei einem Gläschen Wein aus der Loire können Weintouristen diese Wunder der französischen Architektur bewundern.
Dank der Herstellung von Weinen mit einer großartigen Finesse und einer beeindruckenden Eleganz haben die Winzer der Weinregion stark zur der Aufwertung der Weinberge der Loire beigetragen!