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Im Jahr 2015 hat das Start-Up-Unternehmen ImmunRise in Bordeaux eine bretonische Mikroalge erforscht.

Sie besaß sowohl fungizide Eigenschaften, als auch Eigenschaften von Biopestiziden. Ihre Verwendung ermöglichte es, den Einsatz chemischer Produkte und synthetischer Pflanzenschutzmittel drastisch zu reduzieren. Die Tests im Labor fielen alle erfolgreich aus. Ersten Versuche unter realen Bedingungen sind sehr überzeugend.

ImmunRise führte erste In-vitro-Tests mit Algenmolekülen durch, die erst gefiltert und danach getrocknet wurden. Anschließend wurden sie zu einer Art Puder verarbeitet. Daraufhin wurde die Substanz mit Süßwasser gemischt und über die gesamten Reben verteilt.

 

Wie zerstört man die Pilze am Fuße einer Rebe zu 100%? Erste In-vitro-Tests…

Das Unternehmen konnte ebenfalls herausfinden, dass die Mikroalge die Fähigkeit besitzt, sich zu vermehren und sich gegen bestimmte Pilze zu verteidigen. Dazu zähen vor allem solche, die für den Verfall der Reben verantwortlich sind. Eigenschaften, die auch für andere Anbauformen genutzt werden und die der gesamten Agrarbranche in Frankreich von Nutzen sein könnten. Die Ergebnisse sind mehr als nur positiv: 100 % Wirksamkeit im Labortest gegen Mehltau und 50 % gegen Botrytis. Aber trotz dieser vielversprechenden Ergebnisse bleibt eine Wissenschaftlerin bei INRA (Nationales Institut für Agronomieforschung) vorsichtig. Sie ist besorgt, dass mögliche Umwelteinflüsse und Wetterbedingungen während zu weniger überzeugenden Ergebnissen führen könnten. 

 

Unter realen Bedingungen: In einigen Weinbergen fielen die Tests zur Beseitigung der Pilze überzeugend aus

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Die ersten Tests schienen ermutigend. Tatsächlich nutzt seit Anfang des Jahres das erste Weingut in der Region Cognac die Algen des Unternehmens ImmunRise, um seine Weingärten zu behandeln. Nachdem das Weingut bereits die Nutzung anderer Mittel auf Algenbasis getestet hatte, konnte es die Wirksamkeit der Mixtur von ImmunRise auf seinen unbehandelten Reben vergleichen. 2017 war das Klima relativ mild und es gab wenig Mehltau*. Anfang August zeigten sich erste Veränderungen. In der Parzelle mit den unbehandelten Reben begannen sich Pilze zu bilden, während die Reben in den behandelten Parzellen gesund blieben. Das ist eine Beobachtung, die ermutigt und die allem Anschein nach beweist, dass eine natürliche Alternative realisierbar ist. Schon seit Jahren behandeln die Winzer ihre Reben, größtenteils die Sorte Ugni Blanc (eine sehr empfindliche Rebsorte) zur Vorbeugung. Man hofft nicht noch einmal die wirtschaftlichen Katastrophen erleben zu müssen, die durch bestimmte Krankheiten, wie der Eutypiose ausgelöst werden. Das Château Dauzac in Bordeaux und andere Winzer aus Tutiac haben ebenfalls in einigen ihrer Parzellen Tests durchgeführt. Dies verlief allerdings in einem kleineren Rahmen und die Ergebnisse waren allesamt positiv.

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Die Algen haben biostimulierende Auswirkungen auf die Reben…

Sie werden es zweifellos ermöglichen, die Verwendung von chemischen Mitteln für „präventive Zwecke“ erheblich zu reduzieren. Der Leiter des Unternehmens ImmunRise hofft, noch weitere Tests in Frankreich und in verschiedenen Weinbauregionen organisieren zu können. Das Ziel ist 2019 die Genehmigung zu erhalten, um das Produkt auf den Markt bringen zu dürfen. Außerdem haben die Test-Winzer gewisse Nebenwirkungen in Folge der Behandlung beobachten können. Die Blätter der Reben wurden besser versorgt, sie wurden viel grüner und die Trauben wurden schneller reif. Aber man muss die Ernten abwarten, um mit Sicherheit sagen zu können, ob diese Veränderungen einen wirklichen Einfluss auf das Endprodukt haben. Die Ursachen für diese physiologischen Auswirkungen könnten von den Spurenelementen, Proteinen oder vom Stickstoff in den verwendeten Algenpartikeln stammen.

Einige Organisationen stehen den Ansätzen der Biokontrolle in den Weinbergen jedoch kritisch gegenüber. Dabei heben sie deren geringe Wirksamkeit während der Blütezeit besonders in den Vordergrund…

*eine Pilzkrankheit, auch bekannt als «Pseudo-Pilze», die bei bestimmten Feldfrüchten, Tomaten, Kartoffeln, Kopfsalaten und vor allem bei Weinreben zu Epidemien führen kann.

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