Ein veganes Gütesiegel?

veganes Label Wine Tour BookingHeutzutage kehren die Fachleute zu den alten Techniken zurück, sie respektieren ihre Umwelt, indem sie sich vermehrt in Richtung nachhaltiger Lösungen bewegen. Sie versuchen auch verschiedene Techniken der Weinherstellung zu verwenden (ein biodynamischer Anbau der Reben unter vollständiger Einhaltung eines Katalogs mit Pflichten für eine Zertifizierung als „vegan“).

Seit 2016 erlaubt es die französische Organisation, Expertise Végane Europe, den Händlern und Winzern aus verschiedenen Ländern, eine europäische, vegane Konformitätsbescheinigung unter dem Siegel „EVE VEGAN“ zu erlangen.

Die Organisation reagiert auf die wachsende Nachfrage von Seiten anspruchsvoller Verbraucher, die rigorose Ernährungsweisen praktizieren. Jenseits eines harmlosen Konsumtrends, sind vegane Weine vielmehr eine Antwort auf eine Sorge, an eine ganze Reihe an Verbrauchern. Diese lehnen jegliche Art der Tierquälerei gemeinsam ab, vor allem seit den letzten Medienskandalen. Diese Weine sind auch eine Chance zur Differenzierung auf dem Markt der biologischen Weinen. Sowohl die vegetarische als auch die vegane Ernährungsweise ist in Amerika und Nordeuropa mehr und mehr verbreitet und wird vermehrt dort praktiziert.

 

Was sind die Unterschiede in der Herstellung eines biologischen, veganen und eines komerziellen Weins?

Meist wird der Wein nach seiner Tankreife „geklebt, gefiltert und stabilisiert“. Er wird von allen Verunreinigungen befreit, um die Bildung von Tanninablagerungen zu begrenzen. Des Weiteren wird er geklärt und für den Transport stabilisiert. Die herkömmliche Praktik der „Proteinbindung“ besteht aus der Nutzung von tierischen Produkten, wie beispielsweise Eiweiße oder Fischleim.

Dennoch gibt es verschiedene Methoden, um zu verhindern, dass auf tierische Substanzen zurückgegriffen wird, um das mikrobielle Milieu des Weines zu stabilisieren. Zum Beispiel das Filtern mit Hilfe von „Diatomeenerde“, ein Pulver aus einzelligen Algen, vollkommen natürlich.

Bentonit ist eine der am häufigsten verwendeten Lösungen für beispielsweise Weißweine und koschere Weine, da es sich um einen mineralischen Klebstoff handelt.

Diese uralten Methoden der Weinherstellung sorgen noch immer für Diskussionen und mehrere Verbände und Organisationen setzen sich dafür ein, einen Vermerk dieser Methoden auf den Etiketten verpflichtend zu machen.

 

Was ist das überhaupt, ein veganer Wein?

Ist ihr Wein vegan Wine Tour Booking

Um mit dem Siegel „vegan“ ausgezeichnet zu werden, müssen die Weinhersteller folgende Konditionen erfüllen:

  • Während des Herstellungsprozesses dürfen keinerlei tierische Substanzen verwendet werden.
  • Es ist strengstens untersagt, jegliche Substanzen oder Produkte, die zuvor an Tieren getestet wurden, zu verwenden.
  • Die Materialien und Produkte, die für die Verpackung verwendet werden (Tinte, Klebstoffe, …), dürfen keines Falls tierische Substanzen enthalten.

Vor mehreren Jahren bereits hat sich die Weinkooperative von Buzet (Coopérative des vins de Buzet) in Lot-et-Garonne in Richtung veganer Weine bewegt. Sie haben bereits ihre Weine auf Bio umgestellt und auf zusätzliche Sulfate verzichtetet. Die Kooperative hat ein Mehl auf Erbsenbasis entwickelt, welches die vorherigen Methoden ersetzt. Dabei wurde aber weder der Geschmack noch die Optik verändert. Eine avantgardistische und hervorragende Leistung und geniale Marketingstrategie für die Kooperative, die 18 % der insgesamt 12 Millionen Flaschen, die nach Europa und Nordamerika exportiert werden, jedes Jahr produziert.

 

Ein veganer Wein: ein natürlicher Wein?

Vorsicht! Man muss sehr genau unterscheiden zwischen einem „natürlichen“ und einem „veganen“ Wein.

Ein natürlicher Wein wird aus Trauben biologischen Ursprungs hergestellt. Die Ernten erfolgen noch per Hand und es werden keine Zusatzstoffe genutzt (keine Hefe, kein Zucker, keine Säureregulatoren, …). In der Regel werden diese Weine weder geklebt noch gefiltert und müssen so wenig Sulfite wie möglich enthalten (die Rotweine weniger als 30mg/l und die Weißweine weniger als 40mg/l). Ihre Konzeption beinhaltet nur sehr wenige Etappen der Weinherstellung. Dank ihrer Herstellungsmethode sind einige natürlichen Weine auch perfekt für vegetarische oder vegane Verbraucher geeignet.

Braucht man zuvor das Bio-Siegel, um das Vegane zu erhalten?

Weinberg Wine Tour BookingNein! Ein veganer Wein ist nicht zwingend BIO. Um das Bio-Siegel zu erhalten, darf man nur Trauben verwenden, die ohne toxische Produkte und Pestizide herangezogen wurden. Des Weiteren muss man bestimmte Mengen an Sulfiten pro Flasche berücksichtigen.

Auflagen, die von einigen Verbänden, die nichts mit der Herstellung dieser Weine zu tun haben, als zu tolerant angesehen werden und laut denen eine gewisse Menge an chemischen Produkten zulässig ist. Während die biodynamischen Weine zu der Familie der BIO Weine gehören, die Herstellung jedoch komplett natürlich vonstattengeht und das Ökosystem der Reben respektiert wird. Die Weine, die biodynamisch erzeugt wurden, besitzen keinerlei Anerkennung oder gesetzliche Zertifizierung.

 

All das ist auf dem Etikett vermerkt?

Veganes Label Bio-Wein Wine Tour BookingSeit 2013 (ab Jahrgang 2012) sind die Fachleute dazu verpflichtet, auf ihren Etiketten sämtliche Allergene und „Spuren von…“ anzugeben. Aber leider kommt es immer öfter vor, dass auf dem Etikett keinerlei Angaben gemacht werden.

Bislang gibt es keine Vorschriften bezüglich der Verpflichtung zur Angabe von Spuren tierischen Ursprungs (verschiedene Arten von Gelatine vom Rind oder vom Schwein, Fischleim …).

Denken Sie also nicht, dass nur, weil ein Wein vegan ist, er auch zwingend Bio ist… Oder weil der Wein vegan ist, er auch automatisch natürlich ist… Also Vorsicht!

Logo Wine Tour Booking