Seit 1975 geht der Weinverbrauch in Frankreich stetig zurück und das wird sich auch bis 2020 so fortsetzen und vor allem in Bezug auf den Rotwein. Laut einer Studie, die von Vinexpo et International Wine and Spirit Reseach (IWSR) am 23. Juni durchgeführt wurde, steigt der weltweite Verbrauch von Wein und Spirituosen hingegen weiterhin an.
Bleibt Frankreich weiterhin das Land des Weines?
Ja und nein. Frankreich bleibt selbstverständlich an der Spitze der Wein-exportierenden Länder, der Weinverbrauch jedoch wird zwischen 2011 und 2020 um 13% sinken. 1975 konsumierte ein Franzose noch 100 Liter Wein pro Jahr, wohingegen der durchschnittliche Verbrauch aktuell gerade einmal bei 47 Liter pro Jahr und pro Einwohner liegt. Dieser Rückgang ist jedoch nicht nur ein schlechtes Zeichen, da die Franzosen zwar weniger, aber dafür besser trinken.
Bis 2020 wird der durchschnittliche Weinverbrauch sogar auf 43,63 Liter pro Jahr und pro Einwohner sinken und Portugal wird Frankreich mit einem Weinverbrauch von 49,79 Liter pro Einwohner vom Thron stoßen.
Ändern die Franzosen in Bezug auf Wein ihren Geschmack?
Die Antwort ist kurz: Ja. Auch wenn die Franzosen dem Rotwein noch heute sehr zugetan sind, mit 52% Marktanteil, wird sich die Tendenz bald ändern. Der Rotweinkonsum wird bis 2020 um fast 13% und der Weißweinkonsum um etwas mehr als 4% zurückgehen.
Die großen Gewinner, sind die Rosé-Weine, deren Verzehr, mit einem Marktanteil von 30%, mehr und mehr ansteigt. Aber nicht nur die Rosé-Weine, sondern auch die Schaumweine, deren Verzehr um 4% innerhalb von 3 Jahren ansteigen wird, profitieren von dieser Veränderung. In Bezug auf die Schaumweine wird der Champagner in Frankreich an der Spitze bleiben. Das Land beginnt nun jedoch, sich zu dem italienischen Prosecco hingezogen zu fühlen, welcher mehr und mehr Marktanteile in diesem Sektor vertritt.
Stellt der Rückgang in Frankreichs Weinverbrauch eine Ausnahme dar?
Ja, die Franzosen sind die Einzigen, die weniger Wein konsumieren. Der weltweite Weinverbrauch ist 2016 um 0,4% gestiegen, was ungefähr 267 Millionen Hektoliter entspricht. Die Vereinigten Staaten und China sind die größten Importeure. China wird bis 2020 ungefähr 71.8% des „Wachstums des Importmarktes“ vertreten.
Bezüglich der Spirituosen ist der Rückgang in Frankreich nicht ganz so wichtig als in Bezug auf den Wein. Auf internationaler Ebene betrachtet wird der Spirituosensektor bis 2020 einen Anstieg von 1,4% erfahren. Derzeit sind die größten Spirituosenmärkte China und Indien. In den nächsten 3 Jahren wird der Markt dank Afrika und Nahost ansteigen.