Während einer Degustation sind unsere Augen das erste Sinnesorgan, welches gefordert wird. Es erscheint uns unvorstellbar, eine Weinprobe ohne sie durchzuführen, und dennoch sind Weinproben in völliger Dunkelheit immer mehr gefragt. Sie erlauben es, alle anderen Sinne zu schärfen!!
Aus welchen Elementen besteht eine Degustation?
Die Weinprobe in völliger Dunkelheit ermöglicht es, sich von dem Anblick des Weines wegzubewegen. Der Verkoster kann sich nicht mehr länger durch ein Etikett, eine Appellation oder gar durch eine Farbe in die Irre führen lassen! Der erste visuelle Eindruck existiert nicht mehr und das Produkt kann nun für sich selbst sprechen. Unwissenheit wird zu einem Reichtum und es herrscht keine Verlegenheit mehr, seine Empfindungen preiszugeben. Weder die Marke, noch die Herkunft können das Urteil beeinflussen, einzig und allein der Geschmack zählt. Die Degustation als Blinder ermöglicht es, sich anderen Weinen gegenüber zu öffnen!
Sobald Ihnen einer der 5 Sinne bei einer Degustation fehlt, verzehnfachen sich dafür die Anderen!
In der Tat wird es vor dem eigentlichen Probieren schwierig sein, den Wein bis hin zu seiner Farbe zu identifizieren. Der Geruchssinn kann ein bisschen Aufschluss geben, aber bevor man den Wein nicht in seinem Mund hat, kann sich keiner sicher sein.
Es ist der Geschmack, der es einem erlaubt, den Wein bei einer Verkostung zu identifizieren. Es ist interessant zu beobachten, dass, während einer Verkostung in völliger Dunkelheit, die Menschen viel empfindlicher auf die Temperatur, Konsistenz und andere Eindrücke reagieren. Sie fühlen sich frei, all ihren Empfindungen ohne Hemmungen Ausdruck zu verleihen.
Sie fangen ganz langsam an, mit ihren Sinnen zu spielen. Je mehr sie dies tun, desto eher sind sie in der Lage, einen Wein mit weniger Sinnesorganen zu erkennen.
Eine spielerische Erfahrung, die für jedermann zugänglich ist!
Das erste Ziel ist simpel: herausfinden, ob der verkostete Wein ein Rot-, Weiß- oder Rosé-Wein ist.
Man muss in der Lage sein, die Aromen und die Geschmäcker anhand seiner Erinnerungen zu vergleichen. Wenn erst einmal die Farbe herausgefunden wurde, wird es einfacher die Merkmale des Weins zu nennen.
Während einer Degustation in völliger Dunkelheit werden die Teilnehmer oft von jemandem begleitet, der ihnen dabei hilft, ihre Sinne und Empfindungen in Worte zu fassen. Die Vorstellungskraft ist sehr ausgeprägt während einer solchen Degustation, um die fehlende Sicht auszugleichen.
Eine Degustation in völliger Dunkelheit dauert um die 40 Minuten. Es ist eine echte Herausforderung und nervenaufreibende Erfahrung, welche die Teilnehmer an ihre Grenzen bringt! Aber allem voran ist es ein bereichernder Moment und ermöglicht es, vorherige Degustationen zu übertreffen und sich gegenüber Neuen zu öffnen.
Also, wenn Sie diese Erfahrung reizt, zögern Sie nicht länger und besuchen Sie eines der Weingüter, die solch eine Aktivität anbieten, wie zum Beispiel das Château de Rayne Vigneau mit seinem Besuch der 5 Sinne oder auch das Château Pape Clément!